Startschuss zur Serie: Stärken stärken

Vor kurzem habe ich Ihnen den Charakterstärken-Test der Positiven Psychologie vorstellt. Eine der Grundaussagen der Wissenschaftler ist, dass man seine ranghöchsten fünf Stärken bewusst und aktiv ins tägliche Leben einbinden soll, da das die Lebenszufriedenheit erhöht.

Um diese Stärken ausfindig zu machen, bieten die Wissenschaftler einen kostenlosen Test. Falls Sie ihn noch nicht gemacht haben, kommen Sie hier direkt auf die Testseite. Einfach registrieren und durchführen.

Stärken täglich einbinden – aber wie?

So, nun haben Sie die Rangfolge Ihrer Stärken vor sich liegen und bekommen eine kurze Erläuterung dazu. Schön zu wissen – Und weiter?

Wahrscheinlich überlegen Sie zunächst, ob das für Sie auch stimmig scheint. Vielleicht diskutieren Sie die Testergebnisse auch mit Menschen, die Sie gut kennen und fragen, ob diese das auch so sehen.

Und dann?

Damit sich wirklich was ändert, reicht Erkenntnis nicht aus, jetzt geht’s ans Tun.

Heute möchte ich Ihnen ein 3-Schritte-Programm vorstellen, wie Sie Ihre wichtigsten Stärken aktiver leben können: dafür reflektieren Sie jede einzelne Stärke zunächst für sich, dann entwickeln Sie eine Vielzahl an Handlungsoptionen und im dritten Schritt definieren Sie schließlich konkrete, umsetzbare Schritte und legen sofort los.

Das ist ein grundlegendes Vorgehen und bleibt zunächst sehr allgemein. Doch das ist erst der Anfang, nämlich der Anfang einer Blog-Serie. In den nächsten Wochen werde ich alle 24 Charakterstärken aus dem Test der Positiven Psychologie einzeln unter die Lupe nehmen und Reflexionsfragen, konkrete Ideen und Anwendungsbeispiele geben. – Kommen Sie also wieder!

Stärken stärken im 3-Schritte-Programm

Schritt 1: Stärken-Reflexion: Was heißt das für mich?

Überlegen Sie zunächst, welche Bedeutung diese Stärke für Sie hat. Angenommen Sie nehmen „Kreativität“ unter die Lupe. Fragen Sie sich:

  • Wie definiere ich den Begriff „Kreativität“?
  • Welche allgemeine Definitionen gibt es? – Hier können Sie beispielsweise auf Wikipedia nachschlagen.
  • Welche Tätigkeiten erachte ich als kreativ?
  • Welche dieser kreativen Tätigkeiten  bereiten mir Freude?
  • Welche dieser kreativen Tätigkeiten gehen mir einfach von der  Hand?
  • In welchen Lebensbereichen (Beruf, Familie, Freizeit, Sport …) lebe ich Kreativität bereits?
  • Mit was und wo könnte ich noch kreativ werden?
  • Welche kreativen Tätigkeiten oder Ausdrucksformen faszinieren mich an anderen? – Denken Sie hierbei beispielsweise daran, was Ihre Freunde, Kollegen, Vereinsmitglieder etc. tun.

Diese und andere für Sie relevante Reflexionsfragen beantworten Sie in Ruhe und am besten schriftlich für sich selbst beantworten.

Schritt 2: Handlungsoptionen erarbeiten

Nun geht es darum, Ihre Reflexionsergebnisse in mögliche Handlungsoptionen für Ihren Alltag zu übertragen.  Brainstormen Sie zunächst. Schreiben Sie also unzensiert alles auf, was Ihnen einfällt. Fragen Sie sich:

  • Welche der oben genannten Tätigkeiten könnte ich in mein Berufsleben integrieren? Wie kann ich meinen jetzigen Job so umgestalten, dass ich diese Tätigkeiten öfter anwenden kann? In welchen Situationen? Bei welchen Gelegenheiten?
  • Welche der Tätigkeiten könnte ich im Privaten einbinden?
  • Welche Hobbys oder Freizeitgestaltungs-Möglichkeiten habe ich?
  • Welche der Tätigkeiten, die mich bei anderen faszinieren, möchte ich ausprobieren?
  • Mit wem, den ich mag, kann ich das tun?
  • Welche Möglichkeiten fallen mir darüber hinaus noch ein?
  • Wo in meinem Tagesablauf könnten diese meine Stärke stärkenden Dinge noch Niederschlag finden?

Zugegeben, das klingt noch ziemlich abstrakt. Bei der Stärke „Kreativität“ könnten Ihnen beispielsweise folgende Ideen kommen:

  • In meinem Job mehr konzeptionell arbeiten.
  • In meiner Firma in übergreifenden, für mich spannenden Gremien mitarbeiten.
  • Die Wohnung umgestalten.
  • Das Klavierspielen wieder aufnehmen.
  • Mit meinem Mann/meiner Frau den Clownerie-Kurs besuchen.
  • Programmiersprache lernen, damit ich meine eigenen Applikationen programmieren kann.
  •  …

Nehmen Sie sich Zeit und hören Sie nicht zu schnell mit der Ideensammlerei auf. Sie müssen dann nicht alles umsetzen, aber wenn Sie Ihren Gedanken und Wünschen wirklich freien Lauf lassen und tief ins Thema eintauchen, kommen Sie immer mehr zum Kern von dem, was Sie persönlich wirklich unter dieser Stärke verstehen, was Ihnen Spaß macht und Sie erfüllt.

Schritt 3: Konkrete Schritte definieren und los!

Nehmen Sie sich nun Ihre Ideensammlungen an Handlungsmöglichkeiten vor und priorisieren Sie. Danach beschließen Sie konkrete, terminierte Schritte und legen möglichst sofort los. Dafür können Sie so vorgehen:

  • Schauen Sie sich die Liste an und wählen Sie zunächst maximal 3 – 4 Dinge aus der Sammlung aus, von denen Sie glauben, dass Sie wirklich Spaß daran haben und bei denen Sie sofort Umsetzungs-Lust verspüren.
  • Definieren Sie für diese kleine, umsetzbare Schritte, die sich wirklich ohne Revolutionen oder Hardcore-Programm in Ihren Alltag einbinden lassen. Hier geht es um Ihr Glück und Ihre Zufriedenheit, nicht um Hochleistungtreiberei oder um Anerkennung von beziehungsweise Wettbewerb mit anderen.
  • Nehmen Sie sich Ihren Kalender vor und tragen Sie sich Ihre Favoriten dort ein. Das kann ein genauer Termin sein oder ein Symbol oder eine Zeichnung als Erinnerung.
  • Und dann wählen Sie eine Aktivität aus, auf die Sie jetzt Lust haben und die zeitlich reinpasst und setzen diese gleich um. Das muss nichts Großartiges sein. Hier geht es darum, dass Sie ins Tun kommen und die Freude daran spüren. Denn das motiviert zum Weitermachen.

Wie schon angesprochen werde ich jede der im Charakterstärken-Test der Positiven Psychologie aufgeführten Stärken und Möglichkeiten einzeln vorstellen. So können Sie sich im Laufe der Zeit Inspirationen, Tipps und Werkzeuge zum Einbinden Ihrer eigenen fünf Kernstärken holen.

Nun denn also: Viel Vergnügen beim aktiven Stärken stärken und besser leben :-).

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