‚Machen statt sprechen‘ ist mehr meine Art – Ein Interview mit Alexandra von Schönberg

In meinem Buch „Empfehlungsmarketing“ habe ich die Papierwerkstatt im Kapitel „Erwartungen übertreffen und Kunden zu Fans machen“ vorgestellt. 

Seit 20 Jahren gibt es die Werkstatt nun schon, seit 10 Jahren zudem ein Ladengeschäft. Lesen Sie, wie ihr das erfolgreich gelingt. 

 

Frau von Schönberg, leben Sie mit Ihrem Geschäft Ihren beruflichen Traum?

Ja, schon als Teenager träumte ich von einem Papierladen. Ich stöberte damals in München,Venedig, Paris, London, Düsseldorf, ja in jeder besuchten Stadt, in den Läden. In München war es zu dem Zeitpunkt „Der Radspieler“, der eine Etage voller Papiere hatte. Heute ist mein Sortiment grösser.

Hatten Sie das so geplant? Oder hat es sich ergeben?

Geplant ist ein schwieriges Wort. Ich plane den Tagesablauf meiner Kinder, aber die Entwicklung meiner Werkstatt hat sich durch meine Kunden  so ergeben. Erst warn die Auftragsarbeiten, dann der Laden, dann der Online Shop plus die Scherenschnittkarten und dann die Kurse. Es war eine Entwicklung, und die ist durch meine Kunden entstanden.

Was ist Ihnen in Ihrer Arbeit am wichtigsten?

Ich muss von meiner Arbeit überzeugt sein, sonst bin ich nicht authentisch. Das spürt der Kunde.

20 Jahre sind eine lange Zeit. Wurde es Ihnen da zwischendurch nicht mal langweilig?

Nein, die 20 Jahre vergingen im Fluge, und es hat sich immer etwas bewegt. Langweile kam hier nie auf.

Sie scheinen mir immer gut beschäftigt und dennoch gut drauf und entspannt. Und dass bei 3 Kindern, Mann, Geschäft plus Hof. – Wie kriegen Sie das hin?

Ich denke immer positiv und verhalte mich in schwierigen Momenten erst mal wie meine Esel: Ich werde ganz ruhig, versuche einen Überblick über die Situation zu bekommen und bewege mich erst mit einer inneren Lösung.

Wobei tanken Sie auf?

Massagen und Ruhe unter einem Baum mit dem Blick auf meine Tiere, die gemütlich auf der Wiese stehen und fressen –egal, was in der Welt passiert.

Gibt es Ungeliebtes? 

Meine Buchhaltung.

Wie gehen Sie damit um?

Ich schicke meine Familie weg, fluche, sortiere 1000 Belege, bin erschreckt über die Zahlungsweise meiner Kunden und entspanne, wenn ich alles dann dem Steuerberater bringe. Am Tag danach ist alles verdrängt.

Gab es mal unsichere Zeiten, Zweifel oder Risiken? Wenn ja: Wie sind Sie damit umgegangen?

Natürlich gibt es immer unsichere Zeiten. Ich versuche, mich zu beruhigen und warte ab. Meistens kommen schon neue Ideen um das Eck. Angst entsteht ja nur im Kopf .

So ein Geschäft aufzubauen braucht Ausdauer. Welche Eigenschaften haben Ihnen dabei am meisten geholfen?

Meine Geduld, meine Liebe zum Metier und mein Urvertrauen sorgen dafür, dass es immer weitergeht.

Welche Ideen und Wünsche, die Sie verwirklichen wollen, schlummern in Ihnen?

Sobald meine Kinder nicht mehr so den „Mamipräsentseinsblick“ brauchen, werde ich noch ein paar Pläne verwirklichen, aber darüber spreche ich noch nicht. Machen statt sprechen, ist mehr meine Art.

Und zum Schluss: Welche drei Tipps würden Sie jemandem geben, der etwas Wichtiges in seinem Leben verwirklichen will, sich aber nicht traut?

  • Keine Angst haben und die Schranken von „wenn“, „aber“ und „ob„ im Kopf loswerden.
  • Kleine Schritte sind oft sinnvoller, weil sie auch zu verwirklichen sind. Lieber klein anfangen, als nie anfangen!
  • Vertrauen haben, es wird schon alles gut gehen.

Hier geht es zur Webseite der Papierwerkstatt

Hier geht es zu meinem Buch „Empfehlungsmarketing“

Auszug aus meinem Buch

Alexandra von Schönberg entwirft und fertigt in ihrer liebevoll eingerichteten Werkstatt auf dem bayerischen Land wunderschöne mit Stoff oder Papier bezogene Schätze, beispielsweise individuelle Fotoalben oder kostbare Schachteln. Diese verkauft sie in ihrem Laden, übers Internet oder auf Bestellung an Firmen. Zudem bietet sie Kurse an, in denen sich jeder unter ihrer Anleitung eigene Lieblingsstücke fertigen kann.

Der Besuch bei ihr ist stets ein Erlebnis. Alles ist geschmackvoll eingerichtet, oft wird neu dekoriert. Sie lässt ungestört stöbern, immer gibt es leckeren Tee, manchmal ein kleines Geschenk. Da sie aufmerksam zuhört, kann sie einer Kundin mal den lang ersehnten Stoff, mal ein passendes Accessoire anbieten. Sie ist freundlich, unaufdringlich, und sie strahlt. Hat eindeutig Spaß an der eigenen Arbeit.

Der Laden läuft, die Kurstermine sind weit im Voraus ausgebucht. Die Kunden begeistert – sowohl von gekauften, als auch selbst gefertigten Dingen.

Sie gewinnt alle ihre Kunden über Empfehlungen – und muss dafür sonst nichts tun. Kein Netzwerken, keine Werbung, nichts – die Voraussetzungen stimmen. Sie gilt als Geheimtipp, die Kunden nehmen selbstverständlich die lange Anfahrt in Kauf. Selbst die Presse kommt auf Anraten begeisterter Kunden von allein zu ihr. Denn hier stimmt alles: Qualität, Service, Ambiente, Freundlichkeit, Fairness, Vertrauen. Frau von Schönberg ist ein Musterbeispiel in Sachen exzellentes Empfehlungsmarketing. Sie versteht es, die Klaviatur der Kundenbegeisterung zu spielen – mit Herz und Verstand.

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