Neugierig sein, Entdecken & Staunen

Schaue, entdecke, stauneLetzte Woche war ich im Bayerischen Wald. Lange schon habe ich mich auf die dortigen Urwälder vorgefreut, denn sie haben eine ganz zauberhafte Stimmung und bieten, anders all ihre aufgeforsteten Pendants, herrliche Möglichkeiten für ungewöhnliche und schöne Entdeckungen.

Solch Ausflüge tun nicht nur Körper, Geist und Seele gut, sondern inspirieren und erweitern den Horizont. Jedenfalls dann, wenn wir uns einlassen und die Fähigkeit zum Entdecken und Staunen nicht verloren haben.

Wieder wie ein Kind die Welt entdecken

Können Sie das noch? Einfach neugierig sein und etwas ausprobieren, was Sie noch nie getan haben. Oder ohne Druck, Erwartung und Ziel auf einen Spaziergang, in ein Café oder in eine Ausstellung gehen und schauen, was Ihren Blick fängt und Sie fasziniert?

Das ist gar nicht so leicht, denn der in unserer Gesellschaft angestrebte Wertmaßstab ist ja eher die klare Zielorientierung. So gehen viele ausschließlich deshalb Wanderung, weil Sie unbedingt einen Berggipfel erklimmen wollen oder um etwas für die Gesundheit zu tun. Und in Ausstellungen geht so mancher nur, „weil man die gesehen haben muss“, also um mitreden zu können.

Doch etwas uns Berührendes und Inspirierendes entdecken können wir nur dann, wenn wir es gelassen angehen, statt krampfhaft nach etwas zu suchen oder ein bestimmtes Ziel zu verfolgen. Und wenn wir uns mit Muße und Offenheit ganz auf das Hier und Jetzt einlassen.

Dann beginnt der Zauber: Wenn wir achtsam sind und das Rundherum bewusst und mit allen Sinnen wahrnehmen, verlassen wir die Zone des uns Alltäglichen und Gewohnten. Wir tauchen in neue Welten und plötzlich laden uns Schätze und kleine Abenteuerspielplätze zum Erkunden ein. Dann wird unsere Neugier gekitzelt und unser Forscherdrang erwacht. Und genau dann können wir wieder unbeschwert wie Kinder Neues, Schönes und Überraschendes entdecken.

Mit allen Sinnen erforschen

Letzte Woche im Wald hat mich die Forscherlust ganz vortrefflich in ihren Bann geschlagen. Ich habe probiert, wie es sich auf dem wie ein Stuhl aussehenden Baumstamm tatsächlich sitzt. Habe das feuchte Moos und die weichen Blätter betastet, an den Blüten und Pilzen geschnuppert, junge Fichtenspitzen gekostet und über mancherlei komische Wuchsformen gestaunt.

Wenn wir uns wirklich Zeit nehmen und versuchen, alle Sinneseindrücke, alle äußeren Reize und unsere inneren Reaktionen ganz bewusst und möglichst genau wahrzunehmen, erschließt sich uns nicht nur so manches Neue. Auch Dinge, die wir schon kennen, zeigen plötzlich weitere Facetten oder wir sehen andere Perspektiven.

Erkunden ist etwas Wunderbares!

Plötzlich werden wir ganz heiter und Selbstvergessen. Wir werden überrascht, berührt oder tief bewegt. Der Alltag ist weit weg. Wir fühlen uns wohl und vor allem LEBENDIG.

Denn beim Entdecken und Staunen, nehmen wir wirklich am Leben teil. Wir konsumieren hier keine Konserve wie beim Fernsehen oder Lesen, sondern wir sammeln eigene Eindrücke und Erfahrungen. Das ist Leben!

Nicht selten bekommen wir neue Ideen oder uns fallen Lösungen für Probleme ein. Die meisten Inspirationen für meine Gedichte und Geschichten bekomme ich durchs neugierige Beobachten. Und so manche weltbewegende Erfindung ist ebenfalls genau dadurch entstanden. Nicht für umsonst sagt der Neurophysiologe & Nobelpreisträger Charles Sherrington:

„Das Staunen der Kindheit wiedergewinnen heißt, eine Antriebskraft für erwachsene Gedanken zu sichern.“

Das Gute ist: Fürs neugierige Erkunden und Staunen braucht es nicht unbedingt weite Reisen oder spektakuläre Szenerien. Wenn Sie bereit sind und die Augen offen haben, finden Sie überall Gelegenheiten dafür. Weitere Ideen und Anregungen finden Sie zudem in meinen Erlebnistipps.

Impressionen

Ein paar Entdeckungen von unseren Wanderungen in den Urwäldern des bayerischen Waldes haben wir versucht, im Foto für Sie festzuhalten. Viel Spaß beim Genießen dieser Impressionen und vor allem beim Selbstentdecken!

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