3 Ideen, wie Sie (wieder) in die Pötte kommen

Ich weiß ja nicht, wie es Ihnen ergangen ist, aber ich kam nach dem Jahreswechselurlaub nur recht schwer wieder ins Tun. Jaja, das geht auch mir so. Auch wenn Freunde und Bekannte mich gern als fleißig und schaffensfroh beschreiben und ich Menschen gemäß meinem Motto: „Nicht reden – handeln!“ dabei unterstützte, Dinge anzupacken und zu verwirklichen.

Doch natürlich habe auch ich sowohl tatkräftige als auch faule Phasen – und gerade im Winter neige ich eher zu Faulsein und Rückzug und genieße das durchaus. Dennoch muss es dann wieder weiter gehen. Und so ist der Einstieg ins neue Jahr doch ein guter Anlass, das (Wieder-)Loslegen genauer unter die Lupe zu nehmen. 

 

Los geht`s also – hier kommen 3 Ideen zum (Wieder)-In-die-Pötte-Kommen:

1. In langsamen Mikroschritten, so angenehm wie möglich

Eines der ersten Themen, die ich nach dem Urlaub auf dem Tisch hatte, war, oh Schreck: Steuerunterlagen fertig machen. Bäh, wie ist mir das leidig. Dafür bin ich ebenso wenig gebaut wie für Statistik… Aber hilft ja nix, es muss erledigt werden. 

Also habe ich mir zuerst den Schreibtisch leergeräumt und mir Blumen hingestellt. Danach habe ich mir einen Kaffee gemacht. Dieses Schaffen einer Wohlfühlatmosphäre hilft mir, mich mit dem Kommenden anzufreunden. Erst dann habe ich die entsprechenden Ordner & Utensilien rangeholt. Und zwar alle Utensilien, angefangen von Locher und Tacker bis hin zur Versandtasche, Briefmarke für die fertigen Unterlagen sowie die Ordner für das neue Jahr. So muss ich nicht dauernd unterbrechen und rumrennen, sondern kann konzentriert bei der Sache bleiben. 

Als nächstes habe ich mir eine To-Do-Liste mit allen nötigen Mikroschritten geschrieben. Mikroschritte heißt wirklich: So klein und überschaubar wie möglich! Beispiel: Nicht einfach „Unterlagen sichten“, sondern „Check, ob alle Kontoauszüge da sind“ oder „Prüfen, ob alle Bewirtungsbelege vollständig ausgefüllt sind“, etc. 

Dann geht es ans Abarbeiten – eins nach dem anderen – oder je nach Gusto und Praktikabilität auch mal das Leichteste oder eben das Schwierigste zuerst. Da bin ich nicht dogmatisch, sondern achte darauf, wonach es mir ist. Zudem mache ich zwischendurch kleine Pausen. Und bei ganz nervigen Sachen hilft mir auch das laute Kommentieren dessen, was ich da grad tue, dranzubleiben (das geht natürlich nur, wenn Sie wie ich allein arbeiten, sonst laufen Sie Gefahr, dass Sie von Ihren Kollegen geknebelt werden ;-). 

2. Besinnen & wo sinnvoll den 2. Schritt vor dem 1. tun

Einer meiner sehr geschätzten Kunden hat mich drauf gebracht, die Idee hier, beim Thema „Loslegen“, vorzustellen. Er erzählte mir, dass er zwischen den Feiertagen endlich sein Schlafzimmer umgestaltet hat. Schon lange wollte er die dortige blaue Wand zu einer orangen umstreichen, allerdings schreckte ihn der Aufwand immer wieder ab. Mit drübermalen ist`s ja nicht getan, sondern man muss erstmal weißeln. 

Während der ruhigen Tage überlegte er wiederholt, wann er das nun angehen wolle. Und plötzlich kam ihm die Idee, zunächst einfach eine der drei weißen Wände orange zu streichen und die blaue eben noch blau zu lassen. Das tat er dann und das Ergebnis gefällt ihm jetzt so gut, dass er es zumindest für eine Zeit noch so lassen wird. 

Beim Erzählen der kleinen Geschichte betonte er besonders nachdrücklich, wie wichtig das Innehalten und Besinnen war. Und das kann ich nur unterstreichen! Nicht Wenige neigen dazu, lange Geplantes irgendwann a la „Augen zu und durch“ schnell, schnell – sprich: aktionistisch – umzusetzen. Leider führt das oft entweder zu Umwegen und Mehraufwand oder aber zu einem Ergebnis, mit dem man dann nicht zufrieden ist. 

Daher gilt gerade hier: Erst zur Ruhe kommen und nachdenken, dann handeln! Nicht selten eröffnen sich dadurch neue interessante Wege. Und wie das Beispiel zeigt, ist man manchmal eher willens und bereit, den (scheinbar) zweiten Schritt vor dem ersten zu tun. Das kann, wo nicht kontraproduktiv, ebenfalls sinnvoll sein.

Aktuell tragen ja Viele noch recht enthusiastische Neujahrsvorsätze mit sich rum und fragen sich, wann sie mit der Verwirklichung beginnen wollen. Auch hier ist die „Erst in Ruhe nachdenken, dann handeln!“-Regel ein wahrer Schatz.

3. Selbstverpflichtungen eingehen

Sich selbst verpflichten funktioniert auf verschiedene Weise. Sie können

  • einen Vertrag mit sich selbst schließen,
  • sich öffentlich verpflichten oder ein
  • Co-Coaching oder Kick-Coaching eingehen.

Vertrag mit mir selbst

Seit langem führe ich gegen Jahresende meinen eigenen Wegbereiterworkshop, wie hier beschrieben, durch. Dabei lasse ich unter anderem die vergangenen Monate Revue passieren und überlege mir geschäftliche, persönliche sowie meine Lust und Neugier kitzelnde „verrückte“ Ziele für die kommende Zeit, die ich dann auch zeitlich plane. Das alles halte ich schriftlich fest und sehe das Ergebnis meiner Überlegungen als `Vertrag mit mir selbst`.

Das ist natürlich kein völlig neuer Ansatz und obendrein einer, der oft kritisiert wird. Wohl, weil sich kaum einer an diese Art der Selbstverpflichtung hält. Doch letztlich sind nun mal allein wir selbst für das verantwortlich, was wir tun oder eben nicht. Für mich kann ich rückblickend sagen, dass ich sicher nicht immer alle, jedoch zumeist die mir wirklich wichtigen Dinge auch umsetze. Und vor allem um diese geht es, finde ich.

Öffentliche Selbstverpflichtungen

Diese nutze ich, wenn ich beispielsweise hier im Webmagazin im voraus ankündige, an welchem größeren Projekt ich als nächstes schreibe. Da ich gern zu meinem Wort stehe, halte ich mich dann auch daran. Wenn ich es in Ausnahmefällen mal nicht tue, habe ich gute Gründe vor mir selbst. 

Um sich öffentlich selbst zu verpflichten, brauchen Sie nicht gleich einen Blog und Sie müssen es auch nicht auf Facebook posten. Erfolgreich wirksam kann auch sein, Menschen von Ihren Vorhaben zu erzählen, die Ihnen wichtig sind und deren Urteil Ihnen etwas bedeutet. Das kann ein Freund, ein Vorgesetzter oder der Partner sein. Je klarer und verbindlicher Ihre Aussagen dabei sind, desto wahrscheinlicher werden Sie loslegen und dranbleiben.

Co-Coaching oder Kick-Coaching

Wie schon erwähnt habe ich mich diesmal nach dem Urlaub dem Loslegen echt schwer getan. Und so habe ich Birgit, eine Freundin und meine Co-Coaching-Partnerin angerufen und einen Hilferuf abgesetzt.

Seit einigen Jahren treffen wir uns in regelmäßigen Abständen und unterbreiten uns, was wir vorhaben, wo wir stehen und helfen uns gegenseitig auf die Sprünge. Das diesmal spontan einberufene Treffen hat mir dabei geholfen, meinen Hintern wieder hochzukriegen. Aus meinem „Herrje, mein Seminarplan 2013 für Privatkunden ist immer noch nicht fertig!“ ist nun freudig-motiviertes Kreieren geworden. – Sie brauchen also nicht gleich die Unterstützung eines professionellen Coachs, auch ein Freund oder Kollege kann ein hilfreicher, langfristig begleitender Sparringspartner sein. 

Manchmal ist es natürlich sinnvoll, sich neutrale, nicht freundschaftlich beeinflusste Unterstützung, Feedback oder frische Ideen zu holen. Das nenne ich Kick-Coaching und dieses nutzen meine Klienten und Kursteilnehmer gerne, wenn sie anspruchsvolle Mittel- oder Langfrist-Ziele verwirklichen wollen.

Es ist normal, dass uns auf der Langstrecke mal Fokus, Ausdauer oder der Mut verloren geht oder dass wir auf Hürden stoßen und nicht wissen, wie wir diese überwinden sollen. Um weiterzumachen, braucht man dann nicht gleich ein Coaching-Programm. Das Dranbleiben beispielsweise lässt sich pragmatisch und erfolgreich mit halbstündigen Telefonaten in sinnvollen Abständen fördern. Für die strategisch sinnvolle Hürdenbewältigung reichen oft ein oder zwei Sessions. 

Ja, meine lieben Leserinnen und Leser, ich hoffe, dass Ihnen die ein oder andere Anregung beim Wiederdurchstarten hilft. Ich wünsche Ihnen ein erfolgreiches und vor freudvolles Gelingen all Ihrer Vorhaben, und wenn Sie eigene In-Schwung-Kommen-Tipps haben, dann teilen Sie diese doch mit uns. 

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