Hirnlahm und verquer

Heute Morgen war ich hirnlahm und verquer. Nach einem buntgefüllten, anstrengenden Wochenende saß ich geschafft und unlustig vor meiner To Do Liste und nichts von dem, was da stand, wollte so recht gelingen. Was nun?

Mir hilft da Bremse reinhauen, zur Besinnung kommen und Tun, was trotzdem von der Hand geht.

Das schreibt sich jetzt leichter dahin, als es in der Umsetzung ist. Wohlwissend, dass es solche schlappen Tage gibt, hab ich dennoch erst mal versucht, auf Biegen und Brechen meinem Tagesplan zu folgen. Und so schlichtweg meine Zeit verschwendet. An solchen Tagen machen Kalkulationen aller Art bei mir nun mal keinen Sinn. Und Akquise-Telefonate brauch ich auch nicht zu anzugehen.

 

Zur Besinnung kommen

Irgendwann hab ich das akzeptiert, meinen Plan über Bord geworfen und erst mal einen Spaziergang gemacht. Erfrischt und mit durchlüftetem Hirn sortierte ich im Anschluss Belege für den Steuerberater und erledigte die Ablage. Das gehört zu den Dingen, die mir dann trotzdem von der Hand gehen.

Geht es Ihnen auch manchmal so? Dann finden Sie zunächst ein paar Anregungen, wie man „zur Besinnung kommen“ kann und dann, was helfen könnte, an solchen Verquer-Tagen doch noch was zu schaffen.

 

Ideen zum Hirndurchlüften

Natürlich ist es nicht immer und überall möglich, einfach seinen Tagesplan über den Haufen zu schmeißen oder mal eben einen Spaziergang zu machen. Das kann ich auch nur, wenn ich frei gestaltbare Büroarbeitstage mit wenigen Terminen habe. Dennoch lassen sich in jedem Job zumindest kleine Besinnungspausen schaffen.

  • Palmieren: Palmieren ist eine Übung aus dem Augentraining und funktioniert so: Lehnen Sie sich entspannt zurück. Reiben Sie beide Handinnenflächen schnell aneinander, so dass sie warm werden und legen Sie dann die leicht gewölbten Handinnenseiten über Ihre geschlossenen Lider. Verweilen Sie so für 1 – 2 Minuten. Das entspannt nicht nur die Augen, sondern auch Ihren Geist und erhöht die Konzentration.

 

  • Bewegung: Stehen Sie auf und strecken Sie sich. Dann ein paar Kniebeuge und im Anschluss und beugen Sie den Oberkörper nach vorn und lassen Kopf und Arme entspannt baumeln. Das durchblutet ordentlich und regt an. Wenn Sie mehr Zeit und Freiraum haben, können Sie auch walken oder joggen gehen oder jede andere Art von Sport betreiben.

 

  • Frischluft tanken: Für Eilige: Fenster auf und bewusst tief atmen. Wenn Sie etwas mehr Zeit haben, können Sie für 5 – 10 Minuten eine Runde um den Block gehen.

 

  • Entspannen: Legen Sie die To Do Liste aus Ihrem Blickfeld und lehnen Sie sich zurück. Trinken Sie ganz bewusst eine Tasse Tee oder Kaffee und hören Sie vor allem auf, weiter zu überlegen, was Sie wie als nächstes machen. Kopf frei kriegen und auftanken ist das Ziel der Übung. Wenn es Ihnen möglich ist, können Sie auch eine Stunde schlafen.

 

  • Besinn-Reize setzen: Alles, was die Sinne zur Konzentration anregt, hilft. Sie können beispielsweise ein kaltes, nasses Tuch abwechselnd auf Stirn und Nacken legen – Handtücher und Kühlschränke gibt’s überall. Oder Sie kaufen sich in der Drogerie einen dieser kleinen Aroma-Roll-ons, die eine entsprechend belebende Wirkung haben und tragen die duftende Flüssigkeit auf Ihre Schläfen und innen an den Handgelenken auf. Übrigens verhelfen eine Vielzahl an Düften oder ätherischen Ölen zu mehr Klarheit, beispielsweise Minze oder Zitrone. Wenn Sie dergleichen in der Nähe haben, einfach dran schnuppern. Und wenn es geht, können Sie eine erfrischende Dusche nehmen und sich abschließend schön kalt abbrausen.

 

 

Wie Sie an Verquer-Tagen trotzdem noch was schaffen

Manchmal bringt all das dennoch nicht die volle Leistungsfähigkeit zurück. Damit Sie trotzdem noch was auf die Reihe bekommen, können Sie folgendes versuchen:

  • Nachsicht walten lassen: Akzeptieren Sie, dass Sie heute nicht so leistungsstark sind, wie Sie sein möchten und verurteilen Sie sich nicht dafür, denn das raubt noch mehr Energie.

 

  • Sagen Sie es: Wenn Sie mit anderen zusammenarbeiten und heute eben mal längere Reaktionszeiten haben, können Sie genau das adressieren. Jeder kennt solche Tage. Wenn Sie augenzwinkernd kurz beschreiben, was los ist, werden Sie Rücksichtnahme erfahren und können meist noch gemeinsam drüber lachen.

 

  • Dinge tun, die trotzdem von der Hand gehen. Wenn Sie können, verändern Sie Ihre Arbeitsliste und erledigen eher Routinesachen. Für mich gehört dazu der Steuersortierkram oder endlich den Notartermin vereinbaren. Und auch Sie finden bestimmt Tätigkeiten, die trotzdem schaffbar sind.

 

  • Bewusst langsamer sein: Schalten Sie ein, zwei Gänge zurück. Legen Sie öfter eine kleine Pause ein. Achten Sie darauf, dass Sie sich gut behandeln, also genug trinken, auf leichte Kost achten, immer mal wieder frische Luft tanken & Co.

 

  • Große Brocken in Mini-Schrittchen aufteilen und abarbeiten: Zerlegen Sie größere Aufgaben in extra-kleine Teile. Schreiben Sie die Mini-To-Dos auf und arbeiten Sie eins nach dem anderen ab. Klopfen Sie sich nach jedem Erfolg real oder mental auf die Schulter. Atmen Sie durch und machen Sie mit dem nächsten weiter.

 

  • Richtungsgebende Selbstgespräche führen: Statt sich zu verurteilen hilft es, sich selbst liebevoll an die Hand zu nehmen und jedes Tun mit Schritt-für-Schritt Arbeitsanweisungen zu kommentieren. „Jetzt mache ich Excel auf.“ – und Sie tun es dabei. „Jetzt lege speichere ich das Dokument ab.“ – und Sie machen genau das. Diese Art der freundlichen Selbststeuerung hilft, sich nicht zu verzetteln.

 

Und irgendwann geht auch so ein mühsamer Tag zu Ende. Und was sind Ihre Bewältigungs-Strategien in solchen Fällen?

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