Ich bin Botschafterin für Eigensinn & Lebenslust

Gestatten: Yvonne Rubin, Botschafterin für Eigensinn und LebenslustAuf die Frage: „Und was machen Sie beruflich?“ antworte ich oft : „Ich bin die Botschafterin für Eigensinn & Lebenslust.“ Dann halte ich den Mund, gucke dem oder den anderen ins Gesicht und bin neugierig, was nun kommt. Das ist immer wieder spannend.

Die meisten lachen oder sagen schmunzelnd „Häh?“ und stellen dann eine interessierte Frage. Insgesamt bekomme ich auf meine selbst kreierte Berufsbezeichnung äußerst positive Resonanz. Sehr oft ist sie der Einstieg zu einem guten Gespräch. Zudem bleibt sie in Erinnerung.

Im Dialog erde ich die Bezeichnung entsprechend und mache anhand von knackigen Beispielen deutlich, was ich genau tue, z. B. dass ich ein Webmagazin unter diesem Titel betreibe. 

Wie komme ich aufs Thema?

Weil Wibke Ladwig von Sinn & Verstand derzeit eine Blogparade* zur Frage „Und was machen Sie so beruflich?“ gestartet hat. Ihr Auslöser war, dass sie ihrem Lieblings-Pommesbuden-Betreiber nicht so einfach erklären konnte, was sie beruflich macht, denn sie arbeitet in einem Berufsbild, das es noch nicht lange gibt. Mit der Bezeichnung „Social Media Ranger“ hätte dieser wahrscheinlich nicht viel anfangen können. Ihre herrlich zu lesende Geschichte finden Sie hier

Das sind die Herausforderungen, mit denen man sich rumschlägt, wenn man in einem neuen oder unbekannten Berufsfeld tätig ist. Ähnlich geht es aber beispielsweise auch Vielen, die so etwas machen wie ich: Coach, Beraterin, Trainerin und Autorin. Das sind ja keineswegs ungewöhnliche oder neue Bezeichnungen. Dennoch vermitteln sie kein genaues Bild von dem, was man tut. Selbst spezifischere Aussagen wie Business Coach oder der Kommunikations-Berater lassen tausend Fragen offen.   

Berufsbezeichnungen der oft gehörten Art

Einfach zu sagen: „Ich bin Coach, Trainerin und Autorin.“ finde ich vor allem auch deshalb schwierig, weil es so Viele gibt, die das auch sagen. Gerade die Berufsbezeichnung „Coach“ wird derweil sehr oft und uneindeutig genutzt. Jeder, der in meiner Branche arbeitet, weiß, was ich meine. Da half nur eins: einen eigenen Begriff finden, der neugierig macht und trotzdem Aussagecharakter hat. 

So kam ich auf die Botschafterin

In der ‚Botschafterin für Eigensinn & Lebenslust“ steckt zum einen drin, dass ich etwas vermittele und anrege. Zum anderen das, was mir bei allem, was ich tue, am Herzen liegt: 

  • der Eigensinn: also dass das, was man tut, für einen selbst auch Wert und Bedeutung hat und daher mit Sinn erfüllt. Das sehe ich als wesentliche Grundlage eines gelungenen Lebens. 
  • die Lebenslust: ich finde, dass unser Dasein und jedes Tun so freudvoll wie möglich sein sollte. Wir haben nur ein Leben, lassen Sie es uns genießen!

Diese Vision bringe ich bei jeder Tätigkeit ein, beispielsweise wenn ich 

Egal also, welche berufliche Rolle ich gerade innehabe, ob Selbstmarketing-Beraterin, Coach, Kursleiterin, Webmagazin-Herausgeberin, Buch-Autorin, Entspannungstrainerin, Künstlerin … – alles passt unter dieses eine Dach. Und je nachdem, mit wem ich mich unterhalte oder mit wem ich korrespondiere vertiefe ich dann das, was für mein Gegenüber interessant und relevant ist. 

Eine eigene Berufsbezeichnung ist übrigens nicht nur möglich, wenn man selbstständig ist. Auch Angestellte können in ihrer Kurzvorstellung eine treffender beschreibende Bezeichnung oder einen aufmerksamkeitsstarken Titel verwenden. Das kommt gut an. Auch wenn am Anfang durchaus auch Mut dazu gehört, diese zu verwenden. Doch das gibt sich schnell, wenn die Bezeichnung gut gewählt und die Resonanz entsprechend positiv ist. 

Mut zu eigenen Begriffen zahlt sich aus

Menschen, die auch keine Lust auf immergleiche oder nichtssagende Berufsbezeichnungen haben, helfe ich übrigens gerne dabei, spannendere  oder treffende zu finden. Lars Hetmanek ist so einer. Er ist Designer – eine Berufsbezeichnung die ebenfalls viele Fragen offen lässt. Schmuckdesigner wäre schon spezifischer und für seine Marke „Le petit capitaine“ zutreffend. Nicht jedoch für seine zweite Marke, die illustren Novellen in Gold, seine Grafiziosen. Was also tun?

Im Beratungsgespräch habe ich zunächst die Gemeinsamkeiten der beiden Marken herausgearbeitet. Sowohl zu den Schmuckkollektionen als auch zu seinen Bildern und Objekten aus Gold und Edelsteinen passt der Begriff „Preziosen“. Während des kreativen Prozesses entstehen in seinem Kopf immer zuerst Verse und Geschichten, denen er dann Form verleiht. Somit ist er heute, tadaaaa: Der Preziosenpoet. Zunächst fand er es etwas eigenartig, sich so vorzustellen und musste sich ein wenig überwinden. Heute fühlt er sich pudelwohl damit. Er verwendet den Titel rege in seiner Kommunikation und wird derweil auch von Kunden und in der Presse so bezeichnet. 

Eigene Begriffe machen Spaß :-)

Auf einer Messe trafen Lars Hetmanek und ich mal die beiden Herausgeber eines Lifestyle-Magazins. Auf den Visitenkarten der beiden stand „Häuptling“ und „First Lady“. Dazu der Preziosenpoet und die Botschafterin für Eigensinn & Lebenslust. – Wir haben sehr gelacht und sind sogleich intensiv ins Gespräch gekommen.

Ungewöhnliche und eigenwillige Berufsbezeichnungen können also nicht nur neugierig machen und bleiben im Kopf, sondern bringen auch Spaß, gute Gespräche und Verbindungen. :-)

 

*Bei einer Blogparade ruft ein Blogger andere Blogger auf, sich innerhalb eines bestimmten Zeitraums zu einem Thema zu äußern. Mitmachen kann jeder, der bloggt. Seinen Beitrag veröffentlicht man dann auf der eigenen Seite. Der Blogparadeninitiator veröffentlicht dann, wer mitgemacht hat und verlinkt die Artikel auf seiner Seite. Dadurch entsteht zu einem Thema eine spannende Sammlung verschiedener Beiträge. 

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