3 Erste-Hilfemaßnahmen bei Grübeleien

Raus aus der GrübelfalleSchweißgebadet aufwachen und nicht mehr einschlafen können. Beim Arbeiten keinen klaren Gedanken fassen. Statt Zuzuhören immer wieder abschweifen… – Das können Folgen sein, die Grübelmonster in uns auslösen. Wie unangenehm es ist, Gedankenkreiseleien auszuhalten, brauche ich Ihnen nicht weiter beschreiben. Das hat jeder von uns schon einmal erlebt.

Grübeleien sind wiederkehrende destruktive Gedankengänge zu einem Thema, für das wir – zumindest noch – keine Lösung sehen. Sie beeinträchtigen unser Wohlbefinden beträchtlich, kosten uns Mut und Kraft und führen auf Dauer zu Tunnelblick, massiven negativen Gefühlen bis hin zu körperlichen Symptomen und Erkrankungen.

Die Auslöser für Grübelattacken sind ganz verschieden. Und sie sind verschieden schwerwiegend. Manchmal ist es eine verletzende Bemerkung vom Partner oder Kollegen oder ein Fehler, den wir gemacht haben. Oft sind es jedoch gewichtigere Anliegen, die uns grübelnderweise verfolgen und drangsalieren, beispielsweise grundsätzliche Lebensfragen, massive Beziehungsprobleme oder ein drohender Jobverlust.

Gerade letztgenannte Themen lassen sich selbstverständlich nicht von jetzt auf gleich lösen. Dennoch ist es wichtig, der Grübelfalle zu entkommen, da uns die nagenden Negativgedanken und -gefühle sonst irgendwann völlig beherrschen und wir zu keinerlei Zuversicht oder Problemlösung mehr fähig sind.

Aber wie entfliehen wir Grübelattacken?

Erste Hilfemaßnahmen bei Grübeleien

Die allerersten Schritte aus der Grübelfalle zu kommen, sind:

  1. Entscheiden Sie sich bewusst dafür, dem Monster Einhalt gebieten zu wollen. Sagen Sie innerlich: STOPP!!!
  2. Akzeptieren Sie Ihre Grübeleien und die damit verbundenen negativen Gefühle und verurteilen Sie sich nicht auch noch dafür,
  3. Gehen Sie das Thema an und schieben Sie es nicht einfach weg, in der Hoffnung, es würde sich in Luft auflösen. Warten Sie nicht darauf, dass Hilfe von außen kommt, sondern entscheiden Sie sich bewusst dafür, mit der Problemlösung zu beginnen. Wenn das nicht sofort möglich ist, machen Sie einen Termin mit sich selbst aus, an dem Sie es tun werden. So schaffen Sie sich gedanklichen Freiraum für die Dinge, die jetzt zu erledigen sind.

Das bringt erste Erleichterung, reicht jedoch oft noch nicht aus, das Grübelmonster wirklich zu entmachten. Um den inneren Druck loszuwerden und den Kopf wieder freizubekommen, helfen vor allem die folgenden Dinge:

1) Anstrengende Bewegung

Oft ist zu hören, dass Ablenkung hilft. Das stimmt grundsätzlich auch, jedoch kommt es auf die Art der Ablenkung an. Tätigkeiten wie Lesen, Einkaufen oder Meditieren helfen den meisten nämlich nicht weiter. Deutlich erfolgsversprechender ist es, körperlich aktiv zu werden und sich dabei ordentlich anzustrengen. Joggen Sie, steigen Sie schnell Treppen hoch und runter, machen Sie Liegestütze, springen Sie Seil … Das lenkt ebenfalls ab, verringert Druck und Frust und bringt Ihre Energie wieder zum Fließen.

2) Rausschreiben

Vielen hilft es, sich die dauernd kreiselnden Gedankengänge zunächst mal von der Seele zu schreiben, und zwar ungeschönt, ohne Zensur und noch ohne jede Problemlösungserwartung. Raus, raus, raus damit! Und zwar solange bis Sie merken, dass die negativen Gefühle und die innere Spannung nachlassen. Auch das entlastet und lässt Sie wieder freier denken. Das Rausschreiben hat darüber hinaus den Vorteil, dass die Gedankenmonster auf Papier oder im Laptop gebannt sind. Dabei werden Negativspirale und Tunnelblick schwarz auf weiß sichtbar, was uns das Thema dann oftmals leichter aus anderen Perspektiven betrachten lässt.

3) Vertrauten um Hilfe bitten 

Nicht Wenige von uns grübeln viel zu lange alleine rum, bevor sie sich Hilfe holen. Tun Sie es nicht! Wenn Sie merken, dass Sie allein nicht weiter kommen, hören Sie auf, sich alleine weiter zu quälen! Rufen Sie jemanden an oder treffen Sie jemanden, dem Sie vertrauen und bitten Sie diesen, Ihnen zu helfen, der Grübelfalle zu entrinnen. Das kann ein Freund sein, jemand aus der Familie oder ein Coach, bei beruflichen Dingen auch ein Kollege oder der Chef. Allein das Mitteilen Ihres Problems und der damit verbundenen Gedankenkreiselei wird Ihnen Erleichterung bringen. Das Verständnis und die Zuwendung einer vertrauten Person sind zudem Balsam für die Seele. Und in der Regel ergeben sich im Gespräch durch den distanzierten Blick eines anderen neue Perspektiven und konkrete Problemlösungsansätze.

Wenden Sie diese Erste Hilfemaßnahmen so früh wie möglich an. Je eher Sie dem Grübelmonster Einhalt gebieten, desto weniger Kraft und Nerven verschwenden Sie und desto eher bekommen Sie wieder einen klaren und entspannteren Blick auf die Dinge. Und nur so können Sie zu tragfähigen Lösungen und gangbaren Wegen kommen.

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